Team-Ranking GP Österreich: Sauber macht einen Sprung

Team-Ranking GP Österreich 2025
Sauber in der Mitte angekommen

GP Österreich 2025
Veröffentlicht am 02.07.2025

Es war nur eine kleine Formschwankung. Wer nach dem Ergebnis von Montreal gehofft hatte, dass die Konkurrenz McLaren eingeholt hat, wurde in Spielberg auf den Boden der Tatsachen zurückgebracht. McLaren war so überlegen wie sonst nur in Miami. Ferrari fuhr 20 Sekunden hinterher, Mercedes 62. Das Einmann-Team Red Bull war schon nach 20 Fahrsekunden immobil. Es hätte für Max Verstappen auch ohne den Crash in der dritten Kurve nicht gereicht.

Hinter McLaren präsentierte sich das übliche Bild. Die Rennstrecke und die Bedingungen bestimmen, wer die Nummer zwei sein darf. Diesmal Ferrari. Nicht nur wegen des neuen Unterbodens. Die Strecke, der Asphalt und die Hitze passten Ferrari. Und sie waren Gift für Red Bull und Mercedes. Ferrari lernte aber auch. Selbst von den Startplätzen zwei und vier können sie den McLaren nicht folgen.

Viel spannender geht es im Mittelfeld zu. Da trennt maximal eine halbe Sekunde das fünftbeste Team vom letztplatzierten. In diesem engen Fenster zählt wirklich jedes Detail. Der Speed des Autos, die Form der Fahrer, die richtige Taktik und Reifenwahl, die Exekution der Boxenstopps und die Upgrades.

Alpine und Williams sind mit guten Autos in die Saison gestartet, haben aber kaum Entwicklungsschritte an ihre Autos gebracht. Jetzt bezahlen sie dafür. Wenn dann noch das Streckenlayout nicht passt, es zu heiß oder zu kalt ist, dann steht man schnell mal ganz hinten.

Ganz anders Sauber. Die beiden jüngsten Upgrades in Barcelona und Spielberg waren Volltreffer. Nico Hülkenberg fuhr zum dritten Mal in Folge in die Punkte, Gabriel Bortoleto zum ersten Mal. Alles aus eigener Kraft. Am Red-Bull-Ring wurden die Sauber-Piloten sogar noch unter Wert geschlagen. Toro Rosso und Aston Martin tricksten sie mit Einstopp-Rennen aus.

Lando Norris - McLaren - GP Österreich 2025 - Spielberg - Formel 1
Michael Potts via Getty Images

1. McLaren

McLaren war haushoch überlegen. Spielberg bot das perfekte Szenario für den MCL39: Schnelle Kurven, rauer Asphalt, Hitze. Die Upgrades am Chassis, den Bremsbelüftungen, den vorderen Querlenkern und der Hinterachse haben den Abstand wahrscheinlich noch vergrößert. Jetzt kann der McLaren auch noch Topspeed. Die schlechte Nachricht für die Gegner: In Silverstone kommt schon wieder was Neues.

Charles Leclerc - Ferrari - GP Österreich 2025 - Spielberg - Formel 1
Guenther Iby via Getty Images

2. Ferrari

Ferrari holte sich den zweiten Platz von Mercedes zurück. Mit 27 Punkten brachte Spielberg das zweitbeste Saisonergebnis. Die Rennstrecke und die heißen Bedingungen spielten Ferrari in die Karten. Der neue Unterboden war ein Fortschritt. Nicht so sehr in Bezug auf den Abtrieb, dafür mehr für die Berechenbarkeit des Autos. "Und schon machen die Fahrer weniger Fehler", freute sich Teamchef Vasseur.

Max Verstappen - Red Bull - Formel 1 - GP Österreich 2025
Wilhelm

3. Red Bull

Verstappen hatte maximales Pech. Eine gelbe Flagge zum falschen Zeitpunkt in der Qualifikation. Der Rammstoß von Antonelli in der dritten Kurve. Damit war das Einmann-Team Red Bull erledigt. Horner und Marko glauben, dass man Ferrari hätten schlagen können. Hamilton vielleicht, Leclerc eher nicht. Auch die x-te Unterboden-Modifikation machte den Red Bull nicht siegfähig.

Andrea Kimi Antonelli - Mercedes - GP Österreich 2025 - Spielberg - Formel 1
xpb

4. Mercedes

Der Red-Bull-Ring ist das Gegenteil von Montreal. Prompt spielten die Silberpfeile keine Rolle. Russell kam mit 62 Sekunden Verspätung ins Ziel. Der Rückstand fiel nicht nur deshalb so groß aus, weil der Asphalt zu rau und die Hitze zu groß war. Die Ingenieure experimentierten mit einem neuen Setup. "Wir hätten lieber das vom Vorjahr genommen", meinte Teamchef Wolff.

Isack Hadjar - Toro Rosso - Formel 1 - GP Österreich 2025
xpb

5. Toro Rosso

Die Toro Rosso fuhren das gesamte Qualifying auf Top-10-Kurs. Lawson gelang dann auch das beste Saisonergebnis. Hadjar bremste Untersteuern in schnellen Kurven. Trotzdem hätte es für beide Fahrer zu Punkten reichen können. Lawson belohnte sich für sein Einstopp-Rennen mit acht Zählern. Hadjar flog wegen eines Lochs im Unterboden aus den Top 10. Das kostete in den letzten 15 Runden jeweils eine Sekunde.

Nico Hülkenberg - Sauber - GP Österreich 2025 - Spielberg - Formel 1
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6. Sauber

Auch das zweite Upgrade innerhalb von drei Rennen schlug ein. Mit dem modifizierten Unterboden und dem neuen Heckflügel kam nicht nur noch mehr Berechenbarkeit, sondern auch mehr Abtrieb. Bortoleto setzte das mit dem achten Startplatz um. Hülkenberg verbannte ein Fehler ans Ende des Feldes. Im Rennen fuhren erstmal beide Fahrer in die Punkteränge. Aus eigener Kraft.

Fernando Alonso - Aston Martin - GP Österreich 2025 - Spielberg - Formel 1
xpb

7. Aston Martin

Nach acht Rennen war das Punktekonto von Alonso noch leer. Jetzt landete er drei Mal in Folge in den Top 10. Das Team versteht das Imola-Upgrade immer besser. Und Alonso setzt jede Strategie meisterhaft um. Diesmal mit einem Stopp. Ausgerechnet der Aston Martin, der sonst seine Reifen frisst. Alonso hielt sich das ganze Rennen brav im Windschatten von Lawson. Keine Attacken. Die Reifen dankten es.

Oliver Bearman - Haas - Formel 1 - GP Österreich 2025
Wilhelm

8. Haas

Nach der Qualifikation muss man sich um Haas jedes Mal Sorgen machen. Auch diesmal reichte es wieder nur zu den Startplätzen 15 und 17. Kaum geht das Rennen los, sind die US-Renner wie verwandelt. Ocon schaffte es zum fünften Mal in die Punkte. Bearman hatte den Speed dazu. Wenn da nur nicht der Mittel-Stint auf den harten Reifen gewesen wäre. Da ging gar nichts. In Silverstone soll ein Upgrade Besserung bringen.

Alexander Albon - Williams - GP Österreich 2025 - Spielberg - Formel 1
Andy Hone via Getty Images

9. Williams

Williams befindet sich auf dem absteigenden Ast. Das Überraschungsteam des ersten Quartals hat nur vier Punkte aus den letzten vier Rennen geholt. Albon fiel drei Mal aus. Dabei ist oft der Motor beteiligt. Das könnte auf eine zu knapp bemessene Kühlung hindeuten. Seit Suzuka gab es kein Update mehr. Das bedeutet Stillstand.

Franco Colapinto - Alpine - Formel 1 - GP Österreich 2025
Wilhelm

10. Alpine

Team-Berater Briatore sprach nach einer weiteren Nullrunde Klartext: "Wir haben wieder Boden auf unsere Gegner verloren. Das Niveau unseres Autos ist zunehmend besorgniserregend." Gasly schaffte es zwar ins Q3 und Colapinto ins Q2, doch im Rennen fraßen die Alpine ihre Reifen. Es sind auch keine Upgrades in Sicht, die diesen Zustand ändern könnten.