Die Tarnung ist umfangreich, doch einige Details geben bereits erste Hinweise auf das kommende Serienmodell – das sich deutlich von seinem Vorgänger absetzen dürfte.
Wächst der neue X7 erneut?
Auffällig ist die gestreckte Karosserie des Prototyps. Besonders im Bereich hinter den Fondtüren scheint der neue X7 mehr Platz zu bieten. Die hintere Seitenscheibe fällt größer aus, die D-Säule ist massiver verkleidet. BMW tarnt diesen Bereich zusätzlich mit angesetzten Kunststoffplatten, um die endgültige Fensterlinie zu kaschieren. Wahrscheinlich zielt man auf mehr Kniefreiheit in der dritten Sitzreihe und ein großzügigeres Raumgefühl im Fond ab.
Wie beim kommenden BMW X5 (G65) setzt der X7 künftig auf flächenbündige Türgriffe mit kleinen "Flügelchen" an der Fensterlinie – ein Detail, das bereits bei den Konzeptfahrzeugen Vision Neue Klasse und dem Skytop gezeigt wurde. Die Aerodynamik profitiert – ebenso die Optik. Interessant: Die Türgriffe erinnern in ihrer Form an jene des Ford Mustang Mach-E, was auf ein ähnliches Öffnungsprinzip hindeutet.
Design ohne Neue Klasse-Stil
Trotz aller Neuerungen bleibt der X7 formal seiner Linie treu. Der Erlkönig zeigt eine eher kantige Karosseriestruktur mit markanter Schulterlinie und steiler C- sowie D-Säule. Vom minimalistischen Neue-Klasse-Look ist wenig zu sehen – ähnlich wie bei der aktuellen 7er-Limousine (G70) verfolgt BMW hier einen eigenständigen Luxusansatz. Klar ist: Die Split-Headlights aus dem Facelift G07 LCI scheinen auch beim G67 wieder zum Einsatz zu kommen – wenn auch vermutlich in überarbeiteter Form.
Die Frontpartie sorgt für Spekulationen. Die sichtbaren Leuchten sitzen sehr tief im Stoßfänger und zeigen eine zweigeteilte, L-förmige Tagfahrlicht-Signatur. Vermutlich handelt es sich dabei jedoch um provisorische Einheiten. Denkbar ist eine zusätzliche, höher platzierte Leuchtleiste, die derzeit noch unter der Tarnung verborgen bleibt. Eine ähnliche Strategie verfolgte BMW bei frühen Prototypen des G70. Ergänzend dazu zeigen neue Bilder eine überarbeitete Front mit horizontal betonten Designelementen und einem breiten unteren Lufteinlass – ein Merkmal, das die Breitenwirkung des Fahrzeugs verstärken dürfte.
Am Heck bleibt vieles verborgen, doch einige Details sind erkennbar: Das Kennzeichen wandert vom Kofferraumdeckel in die Stoßstange – eine Maßnahme, die Platz für ein neues Rückleuchtendesign schaffen könnte. Zusätzlich trägt der Prototyp einen längeren Dachspoiler. Die Rückleuchten sind noch provisorisch, das finale Layout wird voraussichtlich weit in die Heckklappe hineinragen.
Innenraum mit iDrive X – Reihensechser für Europa
Ein Blick durch die Seitenscheiben offenbart: Das Interieur wird umfassend überarbeitet. Der bekannte Curved Screen verschwindet, stattdessen zieht das neue iDrive X ein. Das System bringt einen großen Zentralbildschirm (wohl 17,9 Zoll) und ersetzt das klassische Kombiinstrument durch ein Projektionssystem namens "Panoramic Vision" – mit fixen und konfigurierbaren Info-Feldern direkt an der Windschutzscheibenbasis. Der Dreh-Drück-Steller entfällt komplett.
Der Erlkönig fährt mit vier Abgasendrohren und 22-Zoll-Rädern im M-Design samt blauer Bremssättel. Es handelt sich damit klar um eine sportliche M-Performance-Variante – den Nachfolger des heutigen X7 M60i. BMW wird künftig auf das "i" im Namensschema verzichten, das neue Modell dürfte schlicht X7 M60 xDrive heißen. Ein vollwertiger X7 M ist hingegen nicht geplant.
Unter der Haube dürfte auch künftig der bekannte 4,4-Liter-TwinTurbo-V8 mit Mildhybridtechnik (S68) arbeiten – in den USA mit bis zu 523 PS. Für Europa ist aufgrund der CO₂-Regularien ein Reihensechszylinder als X7 40d xDrive vorgesehen. Ein Plug-in-Hybrid kommt hingegen nicht auf den Markt.
iX7 kommt ebenfalls
Parallel zur Verbrennerversion wird BMW erstmals auch eine vollelektrische Variante des X7 anbieten. Der iX7 basiert wie der G67 auf der überarbeiteten CLAR WE-Architektur, übernimmt jedoch Antrieb und Batterie-Technologie der Neuen Klasse. Marktstart dürfte ebenfalls 2027 sein. Damit bietet BMW künftig eine vollständige Antriebsbandbreite im Fullsize-SUV-Segment – Benziner, Diesel und Elektro.
Gebaut wird der neue X7 wieder in Spartanburg, South Carolina. Dort soll im August 2027 die Serienfertigung anlaufen. Der Marktstart ist für das vierte Quartal 2027 vorgesehen – zunächst in den USA, kurz darauf auch in Europa und China. Zusätzlich arbeitet ALPINA an eigenen Varianten des Modells unter dem Code G69 – sowohl mit Benziner als auch als Elektrofahrzeug.